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Guericke (Gericke), Otto von

 
     
  deutscher Ingenieur und Physiker, geboren 20.11.1602 (alten Stils) Magdeburg, verstorben 11.5.1686 (alten Stils) Hamburg; studierte Jura und Naturwissenschaften; nach der Zerstörung von Magdeburg durch Tilly ab 1632 (in schwedischen Diensten) Oberingenieur in Erfurt; ab 1646 Bürgermeister in Magdeburg; leitete mit großem Geschick die Stadt durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges; zog 1681 nach Hamburg; einer der Begründer der modernen Naturwissenschaften, der seine Forschungen aus Liebhaberei betrieb; erfand um 1650 die Luftpumpe und 1664 das Manometer; erkannte die Stofflichkeit der Luft und bestimmte ihr Gewicht und ihre Wärmeausdehnung; bemerkte die Abnahme der Luftdichte mit zunehmender Höhe; zeigte (vermutlich 1654 auf dem Reichstag zu Regensburg) in einem berühmten Schauversuch durch seine leergepumpten »Magdeburger Halbkugeln« das Vorhandensein und die Größe des Luftdrucks (wiederholte den Versuch 1663 am Hof des Großen Kurfürsten in Berlin) und demonstrierte damit die künstliche Herstellbarkeit eines Vakuums, womit er auch die bis dahin vertretenen Lehren vom »horror vacui« der Natur sowie von der Identität von Raum und Materie widerlegte; konstruierte das erste Barometer (10 m hohes Wasserbarometer), bewies die Abhängigkeit des Wetters vom Luftdruckund sagte aufgrund eines von ihm beobachteten starken Luftdruckabfalls für den Dezember 1660 ein starkes Unwetter richtig voraus (damit Wegbereiter der meteorologischen Wettervorhersage); schlug um 1660 die Einrichtung von Beobachtungsnetzen für klimatologische Zwecke vor; führte Schallversuche in evakuierten und lufterfüllten Räumen durch; erfand ferner ein Luftgewehr, um 1660 für Demonstrationszwecke eine unvollkommene Reibungs-»Elektrisiermaschine« ohne Konduktor (in Drehung versetzte Schwefelkugel) und bemerkte die elektrische Abstoßung, Leitfähigkeit und Influenz.

Werke (Auswahl): »Experimenta nova, ut vocantur, Magdeburgica de vacuo spatio« (7 Bände, 1672).
 
 

 

 

 
 
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