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KARL FRIEDRICH FRIESEN

 
     
  (1784 -1814)

Friesen war ein aufbl�hender Mann ^ in Jugendf�lle und Jugendsch�ne, an Leib und Seele ohne Fehl, voll Unschuld und Weisheit, beredt wie ein Seher; eine Siegfriedgestalt, von 1 gro�en Gaben und Gnaden, den / jung und alt gleich lieb hatte; ein | Meister des Schwertes auf Hieb und Sto�, kurz, rasch, fest, fein, gewaltig und nicht zu erm�den, wenn seine Hand erst das Eisen fa�te; ein k�hner Schwimmer, dem kein deutscher Strom zu breit und zu rei�end; ein reisiger Reuter, in allen ^ S�tteln gerecht; ein Sinner in der Turnkunst, die ihm viel verdankt. Ihm war nicht beschieden, ins freie Vaterland heimzukehren, an dem seine Seele hielt. Von welscher T�cke fiel er bei d�sterer Winternacht durch Meuchelschu� in den Ardennen. Ihn h�tte auch im Kampf keines Sterblichen Klinge gef�llet. Keinem zuliebe und keinem zuleide - aber wie Scharnhorst unter den Alten, ist Friesen von der Jugend der Gr��te aller Gebliebenen.

Hymne des Turnvaters Jahn auf seinen engsten Weg- und Kampfgef�hrten, den furchtlosen Begr�nder der deutschen Nationalbewegung, Karl Friedrich Friesen. Er ist als Mitstreiter von L�tzows wilder verwegener Schar tief im Feindeslande und nur vierzehn Tage vor dem deutschen Sieg gefallen.

Friesen erblickt am 25. September 1784 als Sohn eines preu�ischen Beamten in Magdeburg das Licht der Welt. Angefeuert von Fichtes Reden an die deutsche Nation, entbrennt er f�r die Sache des nationalen Freiheitskampfes. Zeitweise ist er Mitarbeiter Alexander von Humboldts, der ihn als �edlen, geist- und kraftvollen Menschen� empfindet.

Wie Jahn lehrt auch Friesen an der Piamann�sehen Anstalt, einer Privatschule in Berlin. Sp�ter bekundet Bismarck in seinen �Gedanken und Erinnerungen�, da� er an jenem Institut, das er in den 1820er Jahre besuchte, erste �deutschnationale Eindr�cke� empfangen habe. Weil die Ideale Friesens dort fortwirkten.

Mit Jahn ist Friesen der Begr�nder des Turnens. Er f�hrt das Fechten und zahlreiche �bungen in den Sport ein, gr�ndet eine Schwimmschule. Auf dem Fechtboden und in der Turnhalle ist er unbezwingbar.

Am 14. November 1810 wird von einem Kreis von M�nnern in abgelegener Gegend bei Berlin unter freiem Himmel der Deutsche Bund gegr�ndet, die Fortsetzung der Geheimverbindung um den Major Schill. Es ist die erste nationale Partei der Deutschen. Ihr Sch�pfer und weltanschaulicher Kopf: Karl Friedrich Friesen. Man verschw�rt sich, �f�r Wahrheit, Recht und Vaterland, gegen jede Ausl�nderei, gegen das Hirngespinst von Volksohnmacht� zu streiten; Parole: �Deutsch werden und bleiben�. Scharnhorst und Hardenberg sind eingeweiht; Friesen hat die Vision von Preu�en als Begr�nder des neuen Reiches.

Auf Friesen geht auch die erste Verfassung der Deutschen Burschenschaft zur�ck. Ehre, Freiheit, Vaterland sind seine Leitideen. Mehr denn einmal schwebt er in h�chster Gefahr, von den Franzosen verhaftet und standrechtlich abgeurteilt zu werden.

Vom unerm�dlichen Hardenberg inspiriert, stehen Jahn und Friesen an der Wiege des Freikorps L�tzow, der Kampftruppe deutscher Idealisten. Der Sch�pfer der Nationalpartei und Wegbereiter der Burschenschaft zeichnet sich durch Tapferkeit auch im Krieg aus und wird L�tzows Adjutant.

16. M�rz 1814: Weit sind die L�tzower mit der Armee Bl�cher in Feindesland vorgedrungen. Bei einem �berfall in den n�rdlichen Ardennen, nicht weit entfernt vom nachmals so bedeutsamen Sedan, wird Friesen von seinen Kameraden durch einen feindlichen �berfall getrennt. Beim wallonischen Dorfe La Lobbe wird dem Versprengten, der das ersch�pfte Pferd am Z�gel f�hrt, die hinterr�cks abgefeuerte Kugel eines Franktireurs zum Verh�ngnis.

Erst Jahre sp�ter findet Friesen neben Scharnhorst und anderen Gro�en auf dem Invalidenfriedhof zu Berlin die ihm angemessene letzte Ruhest�tte. Sein F�hrer im Kriege, L�tzow, hat bei der Todesnachricht �ber den Verewigten gesagt:

�Von allen Menschen, die ich habe kennengelernt, ist Friesen der, an dem das Vaterland in jeder Beziehung am meisten verliert.�
 
 

 

 

 
 
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