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OTTO FRIEDRICH VON DER GROBEN

 
     
  (1656 -1728)

Wir erfuhren bey unserer Ankunft, daß zwei Capiscirs (Häuptlinge) auf dem Berge wären, worauf ich mit fliegender Fahne, Pauken und Schalmeyen mich zu ihnen hinaufbegeben. Da kamen sie mir entgegen und baten mich in eine alte aufgeworfene Hütte, allwo ich ihnen mein Vornehmen zu verstehen

gegeben, und sie mit wenig Worten zu meinem Willen gebracht habe. Am nächsten Morgen brachte Capitain Voß die große Churfürstlich Brandenburgische Flagge vom Schiffe, die ich mit Pauken und Schalmeyen aufgeholet, mit allen im Gewehr stehenden Soldaten empfangen und an einem hohen Flaggen-Stock aufziehen lassen, dabey

mit fünf scharf geladenen Stücken das Neue Jahr angeschossen, denen jedes Schiff mit fünf geantwortet hat, und ich wieder mit drey bedanket.

mit Gröbens eigenen Worten wird hier geschildert, was sich zu Neujahr 1683 an der afrikanischen Goldküste abspielt: Groß und rot entfaltet sich der brandenburgische Adler auf weißem Grunde, den Bund mit den Negerfürsten begießt man mit einem Gesöff aus Branntwein, Olivenextrakt, Wermut und Schießpulver, den Holländern, die ihn aufgefordert haben, er solle sich gefälligst »weg packen«, läßt Groben mit Geschützfeuer antworten - Groß-Friedrichsburg, Brandenburgs erste Überseebesitzung, ist aus der Taufe gehoben.

Im April 1656 ist Otto Friedrich von der Groben zur Welt gekommen. Standesgemäß im Feldlager seines Vaters, eines brandenburgischen Obristen, nahe Heilsberg in Ostpreußen. Er entstammt einer seit 927 urkundlich nachweisbaren altmärkischen Familie.

Mit 17 bricht Otto Friedrich zu seinen ersten gefahrvollen Abenteuern auf. Mal läßt er sich am Sitz des Großmeisters des Malteserordens blicken, mal verdingt er sich als Offizier auf einem Kaperschiff, Kämpfe gegen Piraten muß er bestehen, er wird mehrfach verwundet, steht auch vor dem Heiligen Grab in Jerusalem, um schließlich Kriegsdienst in Spanien zu leisten. Als 25j ähriger kommt er zurück, »nachdem ich Europam, Asiam, Afrikam ziemlichermaßen durchzogen«.

Das ist der rechte Mann für die afrikanische Sondermission des Großen Kurfürsten. Im Mai 1682 bricht er von Pillau aus auf, mit den Fregatten »Churprinz« und »Morian«, 100 Mann an Bord (die Hälfte wird später durch tropisches Fieber hingerafft) und 44 Geschützen gewappnet. Nach fünf Monaten kühner Fahrt geht man an der Goldküste, etwa 350 Kilometer westlich der nachmaligen deutschen Kolonie Togo, vor Anker. Dort entsteht mit Groß-Friedrichsburg der erste deutsche Stützpunkt in Afrika nach den entsprechenden kurländischen Versuchen einige Jahre zuvor. Daneben gründet von der Groben noch drei weitere befestigte Plätze. Nach 18 Monaten fern der Heimat ist er wieder in Brandenburg. Der Kurfürst belohnt ihn mit der Amtshauptmannschaft Marienwerder.

Gegen den Widerstand der großen seefahrenden Imperialmächte, vor allem der Niederlande, kann Groß-Friedrichsburg auf Dauer nicht gehalten werden. 1718 muß der Kurfürst den Stützpunkt notgedrungen an die Herrscher im Haag verkaufen. Der den Brandenburgern treu ergebene Negerhäuptling Cuny aber verteidigt die Feste noch zwei Jahre tapfer gegen holländische Truppen, weicht dann mit seinen Leuten in den Dschungel aus und nimmt die ihm zu treuen Händen anvertraute brandenburgische Fahne mit.

Groben, der unruhige und wagemutige Geist, bricht 1686 erneut auf. Mit kurfürstlichem Einverständnis zieht er an Venedigs Seite in den Krieg gegen die Türken. Er zeichnet sich durch besondere Kühnheit aus, wird zum Obersten, schließlich zum Generalmajor befördert.

Am Kap St. Vincent ist dem Teufelsbraten ein besonderer Streich gegen die weit überlegene, berühmte spanische Silberflotte gelungen: Er kapert zwei ihrer Schiffe und erhält dafür vom Kurfürsten den Orden de la Generosite.

Groben stirbt am 30. Januar 1728 auf seinem Gut in Neudörfchen bei Marienwerder. Auch durch seine lebhaften Reisebeschreibungen ist er berühmt geworden. Er schildert eine erste Begegnung mit den Schwarzen:

»Ein Neger kam mit zweien seiner Weiber und wollte sie für 40 Stangen Eisen verkaufen. Weil sie aber häßliche alte Teufel waren, so stünden sie uns nicht an. Wäre dieser löbliche Brauch auch bei uns gültig, es möchte mancher Mann sich von seinem bösen Weibe entledigen, sie nicht nur wohlfeil verkaufen, sondern wohl gar verschenken.«

Otto Friedrich von der Groben war dreimal verheiratet und hatte 18 Kinder.
 
 

 

 

 
 
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