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Baer, Karl Ernst von

 
     
  deutscher Zoologe und Naturforscher, geboren 28.2.1792 auf Gut Piep (Estland), verstorben 28.11.1876 Dorpat; ab 1819 Professor der Anatomie in Königsberg (Preußen), ab 1822 Professor für Naturgeschichte und Zoologie, Gründer und Direktor des Zoologischen Museums der Universität, ab 1834 ordentliches Mitglied der Akademie in St. Petersburg, ab 1841 Professor für vergleichende Anatomie und Physiologie an der Medizinisch-chirurgischen Akademie; Begründer der modernen Embryologie, Entdecker des Säugetier-Eies (1826) und der Chorda dorsalis in der Entwicklung der Wirbeltiere; Anhänger der Typenlehre von G. de Cuvier (teilte das Tierreich in vier Typen ein); als Anhänger der Naturphilosophie F.W.J. Schellings stand er der von C.R. Darwin und E. Haeckel vertretenen mechanistischen Selektionstheorie kritisch gegenüber, lehnte die Entwicklungslehre aber nicht ab; zeigte Parallelen zwischen der individuellen Metamorphose und der Metamorphose des Tierreichs auf und wies so auf die später von F. k Müller und E. Haeckel aufgestellte Biogenetische Grundregel hin (»Gesetz der Embryonenähnlichkeit«); unternahm Forschungsreisen nach Rußland, Finnland und Italien; die Tatsache, daß bei mehreren nordsüdlich fließenden russischen Flüssen (z.B. der Wolga) das rechte Ufer hoch, das linke niedrig ist(Tal-Asymmetrie), erklärte er 1860 durch die ablenkende Coriolis-Kraft der Erdrotation (Baersches Gesetz), die bei Tieflandflüssen mit starker Wasserführung auf der Nordhalbkugel eine Rechtsablenkung bewirkt, auf der Südhalbkugel eine Linksablenkung; veröffentlichte 1828–37 in Königsberg sein bedeutendstes Werk in 2 Teilen »Über Entwicklungsgeschichte der Thiere: Beobachtung und Reflexion«.  
 

 

 

 
 
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