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MICHAEL WITTMANN |
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(1914 -1944)
Die an der Spitze der 7. britischen Panzerdivision marschie rende 22. Panzerbrigade rückt am Morgen des 13. Juni 1944 in Villers-Bocage ein. Übermütig infolge des unerwarteten Erfolgs rollt die führende Panzergruppe auf der Straße nach Caen weiter. Da zerreißt der Donner eines Geschützes die Morgenstille, das vorderste Fahrzeug steht in Flammen, und in 80 m Entfernung dröhnt aus dem Wald ein »Tiger« hervor, schwenkt auf die Straße, rollt die Reihe der Halbkettenfahrzeuge entlang und schießt in schneller Folge eines nach dem anderen ab, dazu ein Dutzend Panzer des Regiments Stabes, der Artilleriebeobachter und eines Spähtrupps. Binnen weniger Minuten gleicht die Straße einem Inferno; 25 Panzerfahrzeuge stehen in Flammen, alle Opfer dieses einen »Tigers«.
So schildert der britische Militärhistoriker ehester Wilmot die Auswirkungen eines Einsatzes von Michael Wittmann, des erfolgreichsten Panzerkommandanten der Welt. Damit nicht genug: Wittmanns »Tiger«, fährt Wilmot fort, sei durch eine feindliche schwere Pak bewegungsunfähig geschossen worden. Ehe der »Tiger«-Kommandant und seine Besatzung ausbooten, vernichten sie noch alle in Schußweite befindlichen Fahrzeuge. Wittmann schlägt sich zu Fuß zum eigenen Verband zurück, weist ihn in die Lage ein, so daß sämtliche bis zur Höhe 213 vorgeprellten Feindpanzer vernichtet werden können. Ein einziger Mann hat eine ganze englische Panzerbrigade zurückgeworfen!
Michael Wittmann wird am 22. April 1914 in Vogelthal/Oberpfalz geboren. Sein Vater ist Fabrikarbeiter, 1934 tritt der junge Mann ins Heer ein, 1937 meldet er sich zur Leibstandarte.
Als Soldat der Waffen-SS kämpft er im Polenfeldzug in einem Panzerspähzug, im West-, Balkan- und zu Beginn des Ostfeldzuges als Kommandant eines Sturmgeschützes. Nach der Umrüstung seiner Kompanie auf die schweren Tigerpanzer wird er an der Ostfront zum Schrecken des Feindes. Fast jeden Kampftag schießt er einen oder mehrere Panzer ab. Insgesamt vernichtet er nicht weniger als 138 feindliche Tanks, eine ähnliche Zahl von Pak usw. Wittmann spürt den Gegner trotz geschicktester Tarnung auf und setzt ihn blitzschnell außer Gefecht. In Dutzenden Kämpfen gegen weit überlegene gegnerischer Kräfte setzt er sich durch.
Beispiele: Am ersten Tag der Panzerschlacht bei Bjelgorod schießt Wittmann acht Feindpanzer ab und vernichtet sieben Flakgeschütze. Er hebt Batterien aus, überrollt Paknester und schießt sie zusammen. Am Abend des fünften Kampftages hat er dreißig »T 34« Stalins zu Schrott zerschlagen, 28 sowjetische Pak überrollt und zerschossen, zwei Batterien vernichtet. An der Rollbahn Kiew bei Brussilow stößt er in eine Panzerbereitstellung der Sowjets, ist schneller und geschickter und jagt aus der feindlichen Panzerhorde zehn in die Luft. Am Nachmittag desselben Tages fallen ihm weitere drei Panzer und sieben schwere Pak zum Opfer. Am 6. Dezember 1943 bricht unter seinen Schüssen eine Front schwerer Pak zusammen, drei »T 34« vernichtet er dazu. Am 9. Januar 1944 fährt er bei Berditschew mit seinem und zwei weiteren »Tigern« in eine feindliche Panzerbereitstellung. Zehn Panzer werden abgeschossen, davon sechs von Wittmann selbst.
Am 14. Januar 1944 erhält Michael Wittmann das Ritterkreuz, am 30. Januar 1944 das Eichenlaub und am 22. Juni 1944 die Schwerter. Im Nachschlagewerk »Die Ritterkreuzträger der Waffen-SS« heißt es:
»Dabei bleibt sich Michael Wittmann immer gleich, sachlich und bescheiden. Auf ihn und seine tapfere Besatzung, die die Erfolge mit erringen hilft, ist stets Verlaß. Doch man läßt ihn nicht ungeschoren zu diesen Erfolgen kommen. Die Sowjets trommeln nur so auf seinen Panzer, Paktreffer scheinen den Stahl des >Tigers< zu zerreißen. Es bleibt ihm nichts erspart an Gefahr und Härte.«
Nach der Landung der Westmächte in der Normandie tritt der erfolgreichste, härteste und erfahrenste Panzerkommandant auf dem westlichen Kampfschauplatz gegen den Feind an. Er stirbt am 8. August 1944 auf dem Schlachtfeld südlich Caen in einem verheerenden Bombenteppich den Soldatentod.
Die Leichname Michael Wittmanns und seiner Panzerkameraden wurden, nach 39 Jahren von einem Gräbersuchtrupp gefunden, zur endgültigen Ruhe auf dem großen deutschen Soldatenfriedhof La Cambe umgebettet. |
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