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GEORGE GAYLORD SIMPSON

 
     
  GEORGE GAYLORD SIMPSON und das Zeitmaß der Evolution. Lebensdaten: 1902 - 1984. Der Paläontologe George Gaylord Simpson unternahm Expeditionen nach Patagonien und zum Amazonas, entdeckte die vierzig Zentimeter hohen Urpferde und grub in Afrika die Knochen der menschlichen Vorfahren aus. Er erforschte weltweit Fossilien und in der Antarktis Pinguine. Im Zuge seiner Feldforschungen wurde er zu einem Philosophen der organismischen Biologie. Er ist einer der Begründer der »moderne Synthese«, der Verbindung der Paläontologie mit der Genetik. Durch die quantitativen Methoden, die er einführte, brachte er wissenschaftliche Strenge in das Studium der Fossilfunde. Sein Werk, schreibt Niles Eldredge, »rückte die Paläontologie wieder in den Mittelpunkt der Evolutionsbiologie. Wobei er immer darauf beharrte, daß paläontologische Phänomene einiges über die Natur des Evolutionsprozesses auszusagen hatten.« George Gaylord Simpson wurde am 16. Juni 1902 als letztes der drei Kinder von Joseph Alexander Simpson und Helen Julia Kinney in Chicago geboren. Sein Vater war Anwalt, der mit der Familie infolge seiner Land- und Bodenspekulationen bald nach Denver, Colorado, umzog. Seine Mutter war bei ihren Großeltern - Missionaren auf Hawaii - aufgewachsen. George wurde im Haushalt streng presbyterianisch erzogen, verlor dennoch als Teenager seinen Glauben, bewahrte sich aber während seines ganzen Lebens eine enge Beziehung zu seinen Eltern. Er war ein ausgezeichneter Schüler, übersprang einige Klassen und schloß im Alter von sechzehn Jahren die Highschool ab. 1918 begann er an der Universität Colorado mit dem Studium, mußte es wegen finanzieller Probleme bald darauf unterbrechen, wechselte jedoch schließlich nach Yale, wo er seinen paläontologischen und geologischen Interessen am besten nachgehen konnte. 1923 machte er seinen Bachelor, 1926 promovierte er und ging dann im Rahmen eines Postgraduierten-Programms an das British Museum of Natural History in London. Seine wichtigsten Arbeiten in dieser frühen Phase konzentrierten sich auf Wirbeltierfossilien, hauptsächlich von Säugern. Dahinter, wie er gegen Ende seines Lebens notierte, stand die Motivation »das unkontrollierte Begehren, die Welt, in der ich lebte, zu erkennen und zu verstehen.« 1927 begann Simpson seine lange Zusammenarbeit mit dem American Museum of Natural History in New York, das ihn zum stellvertretenden Kurator der Abteilung für Wirbeltierfossilien ernannte. Um zwei Expedition nach Patagonien finanzieren zu können, wo bereits CHARLES DARWIN im Jahrhundert Fossilien entdeckt hatte, fahndete er nach einem reichen Mäzen, mit dem er dann, als er ihn gefunden hatte, so viel Zeit beim Zechen verbringen mußte, daß er später schrieb: »Ich bedaure nur, daß ich nur eine Leber habe, die ich für mein Museum verlieren kann.« Attending Marvels, ein Bericht über die erste Expedition (1930 - 31) brachte Simpson enorme Aufmerksamkeit. 1933 kehrte er nach Patagonien zurück; diese Reisen begründeten seinen Ruf als einer der führenden Paläontologen und schufen in ihm die Überzeugung, daß die südamerikanischen Säugetiere »von größtem Wert sind, wenn man die Evolution im allgemeinen erforschen möchte.« Obwohl Simpson nicht der einzige war, der die Notwendigkeit einer neuen Synthese in der Evolutionstheorie erkannte - welche THEODOSIUS DOBZHANSKY als erster 1937 vorgeschlagen hatte -, wurde er zum bekanntesten amerikanischen Paläontologen, der sich für sie einsetzte. Als Darwin seine Evolutionstheorie aufstellte, war die Rolle der Gene als Träger der Vererbung nicht bekannt. Anfang des Jahrhunderts entwickelten Paläontologen daher Taxonomien und Naturgeschichten, die auf einer evolutionären, aber nicht genetischen Grundlage basierten. Andererseits untersuchten Genetiker wie THOMAS HUNT MORGAN die Mendelschen Vererbungsregeln, waren aber primär nicht an der Evolution - und schon gar nicht an Fossilien -interessiert. Um 1930 lag die Notwendigkeit, diese beiden komplementären Disziplinen zusammenzuführen, klar auf der Hand. Simpsons erster Versuch, eine moderne Synthese der Paläontologie und Genetik zu bilden, geht auf sein Werk Zeitmaße und Ablaufformen der Evolution zurück, mit dessen Abfassung er 1938 begann; vier Jahre später war er damit fertig, 1944 wurde es veröffentlicht. »Tierfossilien können zwar nicht zur experimentellen Bestimmung ihrer genetischen Struktur ins Labor gebracht werden«, aber, betonte Simpson, Genetiker könnten nicht »die ausgedehnte und komplexe horizontale Weite der natürlichen Umgebung und die immensen Zeitspannen, in denen sich Veränderungen in der Population zutragen, reproduzieren.« Simpson entwickelte eine Theorie dreier »Ablaufformen« der Evolution: Speziation (Artbildung bezeichnet die Ausbildung neuer Arten, indem sich eine kleine Gruppe von der größeren Population abspaltet und differenziert weiterentwickelt. Phyletische Evolution beinhaltet die allmähliche Veränderung einer gesamten Art oder Population. Und Quantenevolution - der hypothetischste Fall - ist die relativ plötzliche Entstehung neuer Arten. Damit wurden evolutionäre Kräfte konzeptionalisiert, die für bislang unerklärliche Sprünge in den Fossilaufzeichnungen verantwortlich waren. Die Annahme, daß Diskontinuitäten »Löcher« darstellen, die durch zukünftige Fossilfunde zu füllen seien, wurde damit hinfällig. Die Quantenevolution wurde somit zum Vorreiter der Jahre später von Niles Eldredge und Stephen Jay Gould entwickelten Theorie des »unterbrochenen Gleichgewichts«. Eine von Simpsons wichtigsten Neuerungen war der Gebrauch statistischer Methoden zur Quantifizierung seiner Hypothesen. Simpson selbst hätte zwar keine statistische Ausbildung, seine Frau allerdings, Anne Roe, die er 1938 geheiratet hatte, war Psychologin und auf das Fach getroffen, als man dort versuchte, sich mittels statistischer Verfahren von der Philosophie abzugrenzen. So drang durch eine »symbolische Vereinigung zweier Seelen«, wie Simpson später sagte, die Statistik in die Zoologie ein. Gemeinsam schrieben er und Roe das 1939 veröffentlichte Evolution und Verhalten. Während des Zweiten Weltkriegs diente Simpson beim militärischen Nachrichtendienst, begann anschließend mit Feldforschungen im Südwesten der USA und ließ sich in New Mexico nieder. Seine Verbindung mit dem American Museum of Natural History hielt er jedoch aufrecht und nahm eine Stelle als Professor an der Columbia University an. 1945 erschien Principles of Classification of Mammals, 1951 Pferde und 1954 unter dem Titel Major Features of Evolution eine revidierte Fassung seines Zeitmaße und Ablaufformen. Für ein breites Publikum schrieb er 1949 The Meaning of Evolution, das zu einem regelrechten Bestseller wurde. 1959 beendete er seine Arbeit am American Museum of Natural History und übernahm am Museum of Comparative Zoology den Agassiz-Lehrstuhl, gleichzeitig wurde er in Harvard Professor für Paläontologie der Wirbeltiere, war Gründer und Präsident der Society for the Study of Evolution und der Society of Vertebrate Paleontology. 1961 veröffentlichte er seine Principles of Animal Taxonomy, drei Jahre später einen Essayband mit dem Titel This View of Life. 1965 beging Simpson den Fehler, The Geography of Evolution zu veröffentlichen. In diesem Buch unterstützte er die Stabilität der Kontinente - zu einer Zeit, da immer mehr Hinweise für ALFRED WEGENERS Hypothese von der Kontinentalverschiebung gefunden wurden, was, so Simpson, durch Fossilfunde nicht zu belegen wäre; ein entscheidender Irrtum in seiner Karriere. In ihrem letzten Lebensabschnitt waren Simpson und seine Frau, die mittlerweile ebenfalls Harvard-Professorin war, häufig krank; 1964 erlitten beide kurz hintereinander einen Herzinfarkt. Simpson schränkte darauf seine Lehrtätigkeit in Harvard ein, 1970 zog er sich ganz zurück, lebte in Arizona, reiste aber weiterhin und veröffentlichte. Über seine Antarktisreise schrieb er Penguins: Past and Present, Here and There, für das 1980 veröffentlichte Splendid Isolation kehrte er zu seinen südamerikanischen Fossilien zurück. Im letzten Jahr seines Lebens erschien noch Discovers of the Lost World. Bereits 1978 hatte er seine Memoiren, Concession to the Improbable, veröffentlicht. 1982 zog er sich während einer Kreuzfahrt in der Südsee eine Lungenentzündung zu, deren Nachwirkungen ihn monatelang ans Bett fesselten. Im Juli des gleichen Jahres schrieb er seinem Freund Leo Laporte: »Es geht mir langsam wieder besser, aber es sieht so aus, als ob es noch eine geraume Weile dauern wird. Mehr kann ich nicht schreiben.« Für jemanden, der das geschriebene Wort dem gesprochenen vorzog - »ich schätze das gesprochene Wort nicht als Mittel der ernsthaften Verständigung«, hatte er einmal geschrieben -, war dies ein bedeutsames Zugeständnis. George Gaylord Simpson starb am 6. Oktober 1984. Ein Jahrzehnt nach dem Tod ihres Vaters entdeckte Joan Simpson Burns zwischen seinen Papieren das Manuskript eines Science-fiction-Romans. The Dechronization of Sam Magruder, 1996 veröffentlicht, erzählt die Geschichte eines Wissenschaftlers, der aus der Zukunft in prähistorische Zeiten zurückversetzt wird; eine kurze Erzählung, die viel über Simpson selbst aussagt. Die »Themen der Einsamkeit und Furcht vor intellektueller Impotenz (nicht gehört, erinnert, anerkannt, geehrt zu werden)«, schrieb Stephen Jay Gould in seinem Nachwort, »durchziehen den Text und das Geschehen von Sam Magruder und machen aus der lehrreichen Fabel über die Vergangenheit der Erde ein tiefgründiges Werk über den Sinn und die Bedeutung des menschlichen Lebens.«  
 

 

 

 
 
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